Karma Yoga, Meditation und Mantra im Ashram

Ich sitze vor meinem Laptop und gebe in der Google Suchzeile „Ashram Deutschland“ ein. Sofort sprang mir Yoga Vidya ins Auge, zu welchem Europas grösster Ashram gehört.

Seit meinem Aufenthalt in einem Ashram in Thailand, dachte ich, warum dies nicht auch mal in Deutschland ausprobieren. Man muss ja nicht immer ins Ausland und so weit reisen. 🙂 Ausserdem bin ich gerade am grübeln, was ich als nächstes beruflich machen möchte und wollte mir die Zeit bis dahin etwas verschönern. Und wer weiss, was sich dort für Türen auftun.

Nach einem kurzen Email Verkehr und einem Telefonat mit Patrick (Verantwortlicher für die Mithelfer) wurde mir geraten, ein Einführungsseminar zu besuchen. Das nächste würde im Yoga-Vidya Ashram im Allgäu stattfinden. Da dies für mich sowieso das Näheste war, habe ich das Seminar gleich online gebucht. Eine wundervolle Zeit im Yoga-Vidya Ashram in Allgäu stand mir bevor.

Der Ashram im Allgäu

Freitag am späten Nachmittag kam ich im wunderschönen Oberallgäu zwischen Kempten und Füssen im kleinen idyllischen Ort Maria Rain an. Nach einem freundlichen Check-In durfte ich mein Zimmer beziehen. Ich war in einem Mehrbettzimmer, zusammen mit drei weiteren Frauen und Gemeinschaftsbad. Alles war sehr sauber und geräumig.

Das Wochenende war gut gefüllt mit Aktivitäten, es wurde einem auf keinem Fall langweilig.

Zwischen Yoga, Meditationen und Mantra singen gab es aber noch Zeit für einen kleinen Spaziergang, einem Mittagsschlaf oder einen Abstecher zu einen der vielen Seen in der Nähe. Zweimal am Tag gab es ein super leckeres vegetarisches/veganes Buffet, an dem man sich echt satt essen konnte. Das Essen war sehr sehr lecker und ich war halbwegs froh, dass es wirklich nur Gesundes zu essen gab und man dadurch kein schlechtes Gewissen haben musste, zu viel zu essen. Was es im Yoga Vidya Ashram nicht gab: Kaffee, Alkohol, Fleisch/Fisch und ungesundes Essen.

Die 6 Yogawege

Im Einführungsseminar lernt man die Philosophie des Yoga Vidya kennen und man bekommt einen ersten Einblick, was es heisst, in einer spirituellen Gemeinschaft zu leben. Man taucht etwas in eine andere Welt ein, die für den einen oder anderen am Anfang etwas befremdlich wirken kann.

Der tägliche Satsang, (= bezeichnet in der indischen Philosophie ein Zusammensein von Menschen, die durch gemeinsames Hören, Reden, Nachdenken und Versenkung in die Lehre nach der höchsten Einsicht streben, Quelle: Wikipedia) war auch für mich am Anfang etwas befremdlich.

Es werden Mantras gesungen, Zeremonien durchgeführt, Texte aus spirituellen Büchern rezitiert und gemeinsam gebetet. Dies hatte für mich am Anfang eher den Anschein eines Kirchenbesuches. Aber je mehr ich verstanden habe um was es ging und je mehr ich mich dem hingegeben habe, desto mehr hat es mir Spass gemacht. Sogar nach einer Woche begleitet mich noch der Ohrwurm von den gesungenen Liedern und es gibt mir ein gutes Gefühl.

Sabrina (eine Sevaka im Ashram) sagte, dass die Mantras die Sprache des höheren Selbst sind und diese auf das Energiesystem des Körpers ressonieren.

Asanas

Die zwei Yogastunden am Vor- und Nachmittag sind sehr gut gehalten. Es gibt Yoga für Anfänger und Mittelstufe. Yoga Vidya bedient sich an den 12 Asanas, von welchen, je nach Lehrer, unterschiedliche durchgeführt werden. Den Sonnengruss gab es aber täglich. Dazu gibt es am Anfang noch zwei Atemtechniken (Pranayama) um den ganzheitlichen Yoga gerecht zu werden.

Nach dem Einführungsseminar habe ich mich dazu entschlossen, noch weitere fünf Tage als freiwilliger Helfer zu bleiben. Man arbeitet 6 Stunden am Tag und bekommt dafür Kost und Logis, sowie Yoga und Meditationen als Gegenleistung. Falls dies einem zu viel ist, kann man auch nur 3 Stunden am Tag arbeiten und die Hälfte vom Preis des Individualgastes bezahlen. Das waren dann ca. 25 Euro/Tag.

Mein Küchenteam – Powerfrauen

Ich wurde in der Küche eingeteilt und es wurden mir einfache Aufgaben wie Gemüse schneiden und waschen, Rezepte zubereiten und spülen zugeteilt. Das Team war super und wir hatten sehr viel Spass auf der Arbeit und auch danach. 🙂 Nach zwei Tagen habe ich aber dann meine Arbeitszeit auf 3 Stunden/Tag verkürzt um noch die schöne Landschaft im Allgäu zu bewundern. Das Wetter war einfach traumhaft und ich wollte die Zeit voll auskosten.

Ich war viel draussen, spazieren, joggen, wandern und schwimmen. Man kann auch Fahrräder ausleihen oder man findet auch immer jemanden, der für einen Ausflug bereit ist.

Als besonderes Highlight fand ich Homa (Feuerzeremonie), welche an der Sommersonnenwende stattgefunden hat. Es ist ein machtvolles spirituelles Ritual, bei dem man ein Feuer entzündet und dann Gaben in das Feuer hineingibt. Dazu wurde ein Mantra 108 Mal zusammen gesprochen. Das Mantra kannst du dir hier anhören:

Homa, eben Feuerritual, ist ein machtvolles Energie-Ritual, um dein Energiefeld, die Atmosphäre, das Energiefeld eines Raumes oder eines Menschen zu reinigen, dafür ist Homa etwas sehr Gutes. Homa ist sehr gut, um alte Blockaden zu beseitigen, hilft, Altes und Ärger loszulassen. Auf mich hatte das Ritual auf jeden Fall eine sehr intensive Auswirkung. Ich war sehr aufgewühlt, konnte nachts nicht schlafen und war am nächsten Tag voller Energie und hellwach.

Aufstieg zur Alpspitze

An diesem Tag bin ich um 5 Uhr morgens auf den Alpspitz 1.575m gelaufen, danach war ich noch spazieren, dann arbeiten, dann Yoga, dann Energieheilung, Meditation und nochmal spazieren. 🙂

Meine Energieheilung habe ich ehrenamtlich angeboten, da ich das Gefühl hatte, das einige Menschen dies dort gebrauchen konnten. Die Feedbacks waren wieder sehr wertschätzend und liebevoll. Da macht die Arbeit wirklich extrem viel Spass, wenn man so viel Wertschätzung und Liebe zurück bekommt.

Am Freitag bin ich dann etwas wehmütig abgereist. Trotz der anfänglichen Skepsis und den festen Ablauf (kein Platz für eigene, frische Ideen) würde ich auf jeden Fall dorthin zurückgehen, ob als Sevaka, freiwilliger Helfer oder als Besucher eines Seminars.

Yoga Vidya hat ein ausgesprochenes vielfältiges Seminarangebot in den grossen Seminarhäusern Bad Meinberg, Westerwald, Allgäu und Nordsee, an welchen ich am Liebsten alle teilnehmen möchte. 🙂

Weitere Informationen findest du HIER

Für mich war es sehr entspannend, aufschlussreich, abwechslungsreich und einfach eine tolle Zeit mit vielen Gleichgesinnten. Des Weiteren hatte ich auch die Erkenntnis, dass die 6 Yogawege am Ende auch die Wege sind, die ich gegangen bin um mich selbst zu heilen und mein authentisches Selbst zu leben. (Dies werde ich in meinem nächsten Artikel aufnehmen)

Es gibt nicht nur eine Wahrheit, aber jeder muss für sich SEINE eigene Wahrheit erkennen und Yoga kann dich dabei unterstützen. 

Alles Liebe, Leichtigkeit und Freiheit

Nadine

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