Die Herausforderungen des spirituellen Weges und wie du sie überwinden kannst

Was ist für dich Spiritualität und bist du bereits wieder auf dem Weg? Ich hatte lange Zeit ein Problem mit diesem Wort. Ich war soweit ich in meine Kindheit mich zurückerinnern kann, immer sehr spirituell.

Als Kind habe ich bereits visionisiert und war sehr phantasievoll. Ich konnte als Kind bereits ausser körperliche Erfahrungen machen. Ich konnte mit meiner Vorstellungskraft aus meinem Körper heraus und fliegen wohin ich wollte (nicht weit weg aber in einem Raum konnte ich mich frei fortbewegen). Auch habe ich früher immer mit Tieren und Pflanzen geredet, habe mich vom Wind leiten lassen und hatte eine rege Kommunikation mit Gott.

Doch irgendwann habe ich diese Verbindung verloren. Ich kann mich nicht wirklich erinnern, wann das genau war. Vielleicht als ich erwachsen wurde und man von mir auf einmal verlangt hat, dass ich jetzt aufhören sollte mit der Träumerei und in die Realität kommen sollte. Dies habe ich dann gemacht, denn ich wollte damals anerkannt und geliebt werden.

Ich habe mehrere Jobs in verschiedenen Ländern ausgeübt, die mich absolut nicht erfüllt haben. Meine Sensibilität und Introvertiertheit habe ich damals komplett verdrängt. Meine leise innere Stimme hat geschrien, doch ich habe sie nicht gehört bzw. wollte sie nicht wahrnehmen. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt, mein äusseres Leben in den Griff zu bekommen. Das Innere war mir egal, ich habe es immer wieder verdrängt, nicht daran geglaubt und oft auch nicht wahrgenommen.

Bis mich ein Burn Out unfreiwillig gestoppt hat. In dieser Zeit dachte ich, das kann doch so nicht weitergehen. Da habe ich echt kein Bock drauf und soll dass das Leben sein? Das will ich dann nicht.

Ist denn Glück und Zufriedenheit nur für bestimmte Menschen gedacht? Was machen diese anders? Oder was haben sie gemacht, damit sie dies verdient haben?

Um mir diese Fragen zu beantworten, habe ich etliche Bücher über das Leben, Sinn, Spiritualität usw gelesen. Ich habe angefangen, Yoga und Meditation zu machen, war auf Retreats und habe schliesslich eine Ausbildung bei Heidi Marie Wellmann gemacht.

In dieser Ausbildung war ich gezwungen, mich mit mir selbst zu beschäftigen und mich wieder wahrzunehmen. Stück für Stück konnte ich mich von hinderlichen Glaubenssätzen und Blockaden befreien und die wahre Nadine kam zum Vorschein. Ich habe gleichzeitig meinen Blog gestartet und mich immer mehr getraut, mein wahres Ich zu zeigen.

Nun bin ich schon eine Weile auf dem spirituellen Weg und habe viel gesehen und erlebt. Da dieser Weg ein sehr schmaler ist, muss ich auch immer mal wieder inne halten und wahrnehmen ob ich mich noch auf diesen Weg befinde und nicht schon wieder abgerutscht ist.

Was die Gefahren bzw. Stolpersteine auf dem Weg sein können, verrate ich dir JETZT: 🙂

1.Das Problem mit der Kognitiven Dissonanz (das gleichzeitige Vorhandensein von widersprüchlichen Vorstellungen)

  • mein ganzes Glaubenssystem wurde in Frage gestellt, alles was ich bis zu dieser Zeit geglaubt habe und davon überzeugt war, ist wie Putz von einer Wand abgebröckelt. Es kann befremdlich wirken, wenn neue Vorstellungen manchmal im Widerspruch zu grundlegenden Überzeugungen, an denen festzuhalten wir programmiert wurden, als neue Realität gelten sollen
  • dieses neue Gewahrsein kann dein ganzes Dasein in Frage stellen und dich zu recht radikalen Veränderungen veranlassen. Alle die mit deinem neuem/förderlichen Glaubenssystem nicht übereinstimmen, werden sich bei dir verabschieden, dafür werden aber neue Menschen in dein Leben kommen
  • Das Gute ist: Wenn du deiner Spiritualität erst einmal bewusst bist, kannst du die Erkenntnisse nie mehr vergessen. Denn wenn du die tieferen Wahrheiten erst einmal kennst, kannst du sie nicht mehr ignorieren

2. Das Problem der Freiheit von der Identifikation mit bestimmten Rollen und der persönlichen Vergangenheit

  • Ich hatte grosse Angst, als ich merkte dass die Rollen über die ich mich bislang definiert hatte, nicht mehr genügen bzw. nicht mehr gelten. Aber ich merkte allmählich dass ich jenseits davon existiere. Mir wurde bewusst, dass ich in erster Linie ein spirituelles Wesen bin und die Rolle als Animateur, Eventmanager, Partnerin usw. anlege. Man kann diese Rolle dann auch bewusster und einfacher spielen, weil man sich nicht mehr damit identifiziert.
  • Während die Erkenntnis reift, dass du ein spirituelles Wesen und in der Ewigkeit zu Hause bist, wirst du merken, dass deine persönliche Geschichte in den Hintergrund rückt.

3. Die Herausforderung, weiter am normalen Leben teilnehmen zu müssen

  • Auf dem Weg sind mir immer wieder „erwachte“ Menschen begegnet, die sich komplett dem materiellen Leben entsagen, sie treten in einem Ashram ein, geloben Besitzlosigkeit und Enthaltsamkeit. Sie führen fortan ein klösterliches und kontemplatives Leben, mit wenig bis gar kein Kontakt zur Aussenwelt.
  • Aber wir können uns der Verantwortung nicht entziehen. Wr haben studierende Kinder, alte Denkmuster und Systeme, pflegebedürftige ältere Familienmitglieder und Menschen, die inspiriert und ins Licht geführt werden möchten. Wir haben zahlreiche Verpflichtungen, denen wir nachkommen wollen und denen wir auch weiterhin nachkommen müssen. Wir lernen lediglich dies aus einer anderen inneren Haltung heraus zu tun.
  • Es geht mehr darum zu lernen, in der Welt, aber nicht von der Welt zu sein
  • So sehr wir nach Spiritualität streben, dürfen wir doch auch nie vergessen, dass wir in einer materiellen Welt leben und wir Menschen sind. Vor einem spirituellen Hintergrund bietet jeder Gedanke, jede Tat zahlreiche Möglichkeiten der spirituellen Entwicklung. Die materielle Realität existiert zum Zweck der spirituellen Entwicklung und wir sollten als Brücke für beide Welten agieren.

4. Das Problem des Heiligkeitswahns

  • sobald man sich spirituell auf die Suche begeben und sich ein wenig mit entsprechenden Fachliteratur vertraut gemacht hat, läuft man Gefahr zu glauben man sei durch diese sogenannte Wissen augenblicklich zu einem erleuchteten Guru geworden. Da kann es einem schwerfallen zu erkennen, dass hier in Wirklichkeit das Ego seine Überheblichkeit zu wahren versucht.
  • Man neigt dazu, die neuen Überzeugungen jedem aufzudrängen, der bereit ist zuzuhören, in dem oft alles andere als dezenten Versuch, andere Menschen für den neuen Glauben zu gewinnen. Sie heucheln mit Allwissenheit obwohl ihr Wissen erst durch die Erfahrung des Erwachens zur Weisheit reifen muss.
  • Daher prüfe genau, welchen angeblichen Guru du da folgst. Du bist genau so wie er ein starkes Schöpferwesen und bei einer Abhängigkeit gibst du nur wieder die Verantwortung ab. Du kannst dich inspirieren lassen, die Methoden ausprobieren, aber dann verabschiede dich wieder von ihm und leben dein eigenes Leben.
  • Der wahre Pfad der Erleuchtung besteht darin, die eigene Normalität der eigenen Menschlichkeit zu akzeptieren.

5. Das Problem der spirituellen Abkürzung

  • in vielen Yoga Centern in denen ich mich rumgetrieben habe, gibt es auch immer wieder Menschen, die sich als etwas Besseres darstellen, als ob das Licht aus ihren Arsch scheint. Sie stolzieren mit erhobenen Hauptes durch die Gegend und tun so, als ob sie nichts mehr lernen müssten
  • Man erhebt Anspruch auf eine Stufe der Meisterschaft, die man noch nicht erreicht hat, und verleugnet damit im Grunde seine ungelösten Probleme. Der Versuch der spirituellen Abkürzung entsteht oft dadurch, dass man glaubt, keine Gefühle haben zu dürfen. Man kommt zu dem Schluss, negative Emotionen seien nicht spirituell, und umgeht sie, statt sie zu klären.
  • Man ist der irrigen Ansicht, weiter zu sein als man tatsächlich ist.
  • Doch der Prozess des Erwachens hört niemals auf. Eine Erkenntnis folgt auf die andere und baut stets auf der Weisheit der jeweils letzten auf. Wenn du an der klaren Absicht festhältst, im Einklang mit dem höchsten Wohl zu erwachen, und dich nicht von der Angst aufhalten lässt, wirst du weitere Fortschritte machen. Mit Ehrfurcht, Bereitschaft, Demut, Beharrlichkeit, Mitgefühl mit sich selbst, einer klaren Absicht und grossen Mut.

Auch wenn es einige Herausforderungen gibt, solltest du dennoch die Challenges annehmen und daran wachsen. Denn die Segnungen, die du von einem Zustand des Erwachens erfährst sind folgende:

  • Klarheit
  • Akzeptanz
  • Freude und gute Laune
  • Mitgefühl
  • Liebe
  • Zufriedenheit
  • Leichtigkeit
  • innere Gelassenheit
  • Frieden mit allem und jeden
  • inneres Gleichgewicht

Und das allein ist aller Mühe wert. 🙂

Alles Liebe, Leichtigkeit und Freiheit

Nadine

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